Jeder isst gerne Burger oder gegrilltes Gemüse, besonders, wenn diese frisch auf dem Holzkohlegrill zubereitet wurden. Vielleicht überrascht es Sie, dass Kohle nicht nur zum Kochen, sondern auch als Zahnpasta verwendet wird. Dentalforscher und Zähneputzer aus der ganzen Welt sind bereit, Kohlezahnpasta eine Chance zu geben.
Was ist Aktivkohle?
Bei der Herstellung von Holzkohle (oder auch der Art, die für Künstlerstifte verwendet wird) werden natürliche Materialien, wie Holz, Torf oder Kokosnussrinde langsam verbrannt. Aktivkohle wird zu medizinischen Zwecken hergestellt, indem normale Kohle erhitzt, mit Gas versetzt und dadurch poröser wird. Durch diese Eigenschaft ist Aktivkohle in der Lage, giftige Chemikalien aktiv zu absorbieren und einzuschließen, weshalb sie laut Ärzteblatt auch zur Behandlung versehentlicher Vergiftungen eingesetzt wird.
Darüber hinaus wird behauptet, dass Aktivkohle Blähungen lindert, den Cholesterinspiegel senkt, einem Kater vorbeugen kann (obwohl Kohle Alkohol nicht ohne Weiteres absorbiert) und dazu beitragen kann, Gallenflussprobleme (Cholestase) während der Schwangerschaft zu regulieren. Die Pharmazeutische Zeitung berichtet jedoch, dass Aktivkohle mit anderen Medikamenten, wie beispielsweise der Antibabypille reagieren und so deren Wirkung beeinträchtigen kann.
Warum Zahnpasta mit Aktivkohle?
Die Verwendung von Kohle als Zahnreinigungsmethode ist nichts Neues. Bereits die alten Römer nutzten alles mögliche von der Kohle bis hin zur Baumrinde zum Zähneputzen. Das schwarze Pulver wird sogar bereits in einem Zahnpasta-Rezept in einem englischen Leitfaden für Hausfrauen aus dem 19. Jahrhundert erwähnt.
In den letzten zehn Jahren ist ein verstärktes Aufkommen kohlehaltiger Zahnpasten auf dem Markt zu beobachten, die laut zm-online aufhellende, antibakterielle, antivirale, antimykotische und atemauffrischende Eigenschaften versprechen. Nach einer Reihe von Studien gelangte man jedoch zu dem Schluss, dass weitere Beweise erforderlich sind, bevor die Sicherheit und Wirksamkeit von Zahncremes auf Aktivkohlebasis als gesichert gelten kann.
Ist Kohlezahnpasta das Richtige für Sie?
Wenn es Ihnen komisch vorkommt, schwarze Zahnpasta auf Ihre Zahnbürste aufzutragen, machen Sie sich keine Sorgen über den Geschmack. Sie putzen nicht mit herkömmlicher Grillkohle. Die Paste ist vielleicht schwarz, doch die Konsistenz der darin enthaltenen Kohle ähnelt eher der von Natron. Viele Kohlezahnpasten enthalten, wie jede andere aufhellende Zahnpasta auch, Aromastoffe. Die von zm-online zitierten Studien ergaben, dass in vielen der Zahnpasten Bentonit-Ton (eine angeblich entgiftende Zutat) gefunden wurde und eine Zahnpasta Betelblätter enthielt (eine Pflanze, die in vielen Teilen Asiens als Stimulans gekaut wird).
Wenn Sie anfällig für Karies sind, beachten Sie, dass nicht alle Kohlezahnpasten Fluorid enthalten. Da die meisten Zahnärzte Ihren Patienten die Verwendung von Fluorid in irgendeiner Form empfehlen, rät Ihr Zahnarzt Ihnen möglicherweise zu einer fluoridhaltigen Mundspülung zur Stärkung Ihres Zahnschmelzes.
Ist Kohlezahnpasta eine Modeerscheinung oder hat sie sich neben traditionellen Zahnpasten etabliert? Die Erforschung ihrer Eigenschaften ist noch nicht abgeschlossen. Viele Menschen sind jedoch der Meinung, dass kohlehaltige Zahnpasta einen Versuch wert ist.