Karies ist relativ verbreitet. Laut Zahnärztekammer Nordrhein gilt die frühkindliche Karies gegenwärtig als häufigste chronische Erkrankung (fünfmal häufiger als Asthma, siebenmal häufiger als Heuschnupfen) im Vorschulalter. Wenn Sie noch nie Karies hatten, fragen Sie sich vielleicht, wie sich Löcher in den Zähnen anfühlen. Die Antwort hängt vom Stadium des Kariesbefalls ab und davon, welche Lebensmittel Sie zu sich nehmen. Einige Lebensmittel wie Süßigkeiten können Schmerzen bei Karies verschlimmern.
Wie Karies entsteht
Ihr Mund ist von Natur aus voller Bakterien. Einige dieser Bakterien sind vollkommen gesund. Einige davon können schädlich sein. Wenn Sie etwas Zuckerhaltiges, wie Süßigkeiten oder sogar Kartoffelchips essen oder ein zuckerhaltiges Getränk trinken, ernähren sich die Bakterien von dem darin enthaltenen Zucker. Es entsteht Säure, die ätzend genug ist, um den Zahnschmelz aufzurauen, wenn diese nicht schnell genug entfernt wird und als Folge entsteht Karies.
Im Frühstadium ist Karies reversibel, so der Berufsverband Deutscher Dentalhygienikerinnen. Wenn Sie Ihre Zähne mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta putzen, können Sie zur Wiederherstellung des Zahnschmelzes beitragen und den Auswirkungen des Kariesbefalls entgegenwirken.
Anzeichen für Karies
Wie fühlt sich Karies an? In den frühesten Stadien bemerken Sie unter Umständen nichts, da durch den Zahnschmelz keine Nerven verlaufen. Wenn sich die Karies lediglich dort befindet, ist es wahrscheinlich, dass Sie nichts davon wahrnehmen werden. Sobald der Verfall so weit fortgeschritten ist, dass er das weichere Gewebe des Zahns erreicht, in dem sich das Dentin und die Nerven befinden, werden Sie möglicherweise die ersten Anzeichen des Kariesbefalls spüren. Ihre Zähne fühlen sich eventuell empfindlich an und möglicherweise treten Schmerzen auf, insbesondere nach dem Verzehr von Süßigkeiten, besonders heißen oder kalten Speisen. Der Schmerz kann ziemlich mild oder ziehend und intensiv sein. Bei manchen verursacht auch das Beißen Schmerzen, wenn die Zähne von Karies befallen sind.
Abhängig von der Größe des Lochs können Sie in Ihrem Mund möglicherweise direkte Anzeichen dafür feststellen. Karies verursacht manchmal sichtbare Löcher in den Zähnen. Es können aber auch schwarze, braune oder weiße Flecken auf der Zahnoberfläche entstehen.
Karies und Süßigkeiten
Warum verspüren Sie beim Verzehr von Süßigkeiten mit größerer Wahrscheinlichkeit Schmerzen an der kariösen Stelle? Einige Lebensmittel, einschließlich Süßigkeiten, verursachen bei Schmelzerosion mit größerer Wahrscheinlichkeit Schmerzen. Süßspeisen neigen dazu, klebrig zu sein, sodass sie eher an Ihren Zähnen haften. Die Bakterien, die sich davon ernähren, können dann mehr Säure produzieren, die in das Loch gelangt und die Nerven reizt. Selbst wenn Sie keine Karies haben, Ihre Zähne jedoch empfindlich sind, ist es wahrscheinlich, dass sich Ihre Zähne beim Verzehr gesüßter Lebensmittel noch empfindlicher anfühlen.
Gehen Sie zum Zahnarzt
Was sollten Sie tun, wenn Sie glauben, Karies zu haben? Der erste Schritt ist der Gang zum Zahnarzt. Obwohl Karies im Frühstadium reversibel ist, sollten Sie sich von einem Zahnarzt behandeln lassen, sobald Sie sich unwohl fühlen oder Schmerzen haben. Ein Röntgenbild wird erstellt, um die Tiefe des Kariesbefalls festzustellen. Je nachdem, wie tief das Loch ist, benötigen Sie möglicherweise eine Füllung. Wenn die Karies sehr schwerwiegend ist, kann der Zahnarzt den Zahn durch eine Krone ersetzen oder einen Wurzelkanal anlegen.
Auch wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie Karies haben, sind regelmäßige professionelle Zahnreinigungen und Zahnarztbesuche wichtig. Ein Dentalhygieniker kann eine Fluoridbehandlung durchführen, um den Zahnschmelz zu stärken und frühe Stadien der Karies zu beheben. Er oder sie kann Ihnen auch Tipps geben, wie Sie Ihre Zähne am besten putzen können, und Sie beraten, welche Lebensmittel Sie vermeiden oder seltener zu sich nehmen sollten, um das Risiko für Karies zu verringern. Wie bei vielen anderen Erkrankungen ist es auch bei Karies viel einfacher, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen, als das Problem später zu lösen.